Die Leitidee des Entwurfs

Das Kon­zept löst den Ein­druck eines Groß­park­plat­zes auf und gestal­tet einen mul­ti­funk­tio­na­len Stadt­platz. Das Zen­trum des Markt­plat­zes soll frei von PKW-Stell­plät­zen sein und eine auto­freie Frei­rau­mach­se zwi­schen Jäger­stra­ße und Par­al­lel­stra­ße mit einer star­ken zen­tra­len Platz­flä­che als Ver­bin­dung gestal­ten. Ein beson­de­rer Platz­be­lag betont die Beson­der­heit des Ortes. Den Anschluss bis an die Fas­sa­den schafft ein Shared Space. Hier gilt Schritt­ge­schwin­dig­keit und es bleibt genü­gend Raum für Baum­rei­hen und Sitz­mög­lich­kei­ten. Mit einer Opti­mie­rung der Stell­platz­an­ord­nung kön­nen fast alle Pla­ta­nen erhal­ten und 85 Neu­pflan­zun­gen erfol­gen. Als Auf­ent­halts­be­rei­che die­nen Ham­dä­cher, die Schat­ten­be­rei­che bie­ten und durch 360° dreh­ba­re Sitz­bän­ke und Steh­ti­sche indi­vi­du­ell aus­richt­bar sind.

An Markt­ta­gen glie­dern sie sich durch ihre beweg­li­chen Ele­men­te in die Auf­stell­struk­tur ein und kön­nen sogar als Markt­stand und Spiel­ele­ment die­nen.

Eine ein­heit­li­che Möblie­rung folgt der Gestalt­spra­che der Ham­dä­cher. Die Jäger­stra­ße als eine der zen­tra­len Ein­kaufs­stra­ßen behält ihren bestehen­den Belag. Neue Möblie­rung ent­lang der Baum­rei­he schaf­fen ange­neh­me Ver­weil­or­te. Beid­sei­tig nutz­ba­re Fahr­rad­bü­gel ver­rin­gern die Bügel­an­zahl. Als Beleuch­tung dient ein Spann­seil­sys­tem. An den Auf­wei­tun­gen wer­den zusätz­li­che Bäu­me ver­or­tet und groß­zü­gi­ge Stadt­so­fas ange­bo­ten. Die bestehen­de Allee wird geschlos­sen. Der Zugang und der Hof der VHS wer­den begrünt und als geschütz­ter Innen­hof gestal­tet. Eine groß­zü­gi­ge Ter­ras­se zum Auf­ent­halt und Unter­richt im Frei­en ent­steht. Der Anbau ent­hält ein WC. Die Nut­zungs­an­for­de­run­gen auf dem Markt­platz erfor­dern ein hohes Maß an befes­tig­tem Platz­be­lag. Für wei­te Tei­le des Plat­zes wer­den die bestehen­den Belä­ge wei­ter­ver­wen­det. Auch bleibt die Topo­gra­fie des Plat­zes bestehen, und die vor­han­de­nen Ent­wäs­se­rungs­ein­rich­tun­gen und der Unter­bau der Belags­flä­chen kön­nen wei­ter­ver­wen­det wer­den.

Die Beurteilung des Preisgerichs

Die Arbeit zeigt eine kla­re Hal­tung in der Inter­pre­ta­ti­on des Gesamtraums Markt Alt-Ham­born. Es wird ein urba­ner Raum ent­wi­ckelt, der deut­lich von Bäu­men gefasst und mit Bäu­men über­stellt wird. Die­ser Stadt­raum wird von „Wand zu Wand“ begrif­fen und so zu einer Ein­heit geformt.

So schafft der Bei­trag mit gut pro­por­tio­nier­ten Auf­ent­halts­be­rei­chen am Nord- und Süd­ende des Markt­plat­zes ange­mes­se­ne Entrees in den Alt­markt von Alt-Ham­born.

Der Bestand der Park­plät­ze wird ganz sim­pel durch Auf­lö­sen ein­zel­ner Stell­plät­ze zu einer locke­ren Baum­hal­le, ohne das Soll der gefor­der­ten Stell­plät­ze zu unter­schrei­ten. Auch die ver­kehr­li­che Leit­li­nie wird umge­setzt.

Der zen­tra­le Raum wird durch einen Tep­pich aus Natur­stein­pflas­ter deut­lich auf­ge­wer­tet, wenn auch das star­ke, kon­trast­rei­che Mus­ter kon­tro­vers dis­ku­tiert wird. Die zen­tra­le Platz­or­ga­ni­sa­ti­on kon­zen­triert sich neben his­to­ri­schem Kiosk und Berns-Brun­nen auf spie­le­risch inter­pre­tier­ba­re, beweg­li­che Auf­ent­halts­or­te unter Schat­ten­dä­chern, die sicher­lich bei Jung und Alt Anklang fin­den kann. Ob die Beweg­lich­keit von Tischen und Bän­ken nach­hal­tig und pro­blem­los nutz­bar ist, ist die Fra­ge, kann aber ein inter­es­san­ter Attrak­tor sein. Die­se Auf­ent­halts­an­ge­bo­te wer­den auch an den nörd­li­chen und süd­li­chen Entrees ein­ge­führt und tra­gen so zur Iden­ti­fi­ka­ti­ons­stif­tung bei.

Die Jäger­stra­ße wird mit einer durch­ge­hen­den Baum­rei­he und beglei­ten­den, geschickt gesetz­ten Bän­ken mit urba­nem Cha­rak­ter auf­ge­wer­tet, die Platz­auf­wei­tun­gen mit Bäu­men und lan­gen Bän­ken ange­mes­sen akzen­tu­iert.

Auch der VHS-Gar­ten wird zu einem urba­nen aber den­noch wenig ver­sie­gel­ten und gut nutz­ba­ren Raum ent­wi­ckelt, geschickt geöff­net und so an den zen­tra­len Raum ange­schlos­sen.

Ins­ge­samt han­delt es sich um einen Bei­trag, dem in her­vor­ra­gen­der Wei­se die Raum­auf­wer­tung gelingt, sowohl in kli­ma­re­si­li­en­ter Hin­sicht, als auch im Hin­blick auf die räum­li­che und funk­tio­na­le Qua­li­tät.

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