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Wir bedanken uns für das Interesse an der Umgestaltung des August-Bebel-Platzes und der Weseler Straße in Marxloh

In den vergangenen Wochen wurde durch das Quartiersmanagement Marxloh eine Informationskampagne zur Bekanntmachung des Siegerentwurfs für die Umgestaltung des August-Bebel-Platzes und der Weseler Straße gestartet. Das Vorhaben ist auf Grund seiner zentralen Lage im Stadtteil neben weiteren Maßnahmen ein wichtiger Bestandteil des Modellvorhabens „Stark im Norden“. Die bisherigen Rückmeldungen aus der Bürgerschaft zu den vorgestellten Plänen fielen bisher überwiegend positiv aus. Der Siegerentwurf wird als wichtiger Impuls für die zukünftige Entwicklung des Stadtteils angesehen.

Im Rahmen mehrerer Informationsveranstaltungen – am 13. Februar im Sophie-Scholl-Berufskolleg, am 17. Februar im Petershof sowie zuletzt am 19. März auf dem August-Bebel-Platz – wurden die Planungen einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Der letzte Termin wurde dazu genutzt, um mit Unterstützung mehrsprachiger Bildungsmultiplikatoren aktiv auf dem Wochenmarkt auf dem August-Bebel-Platz über das Vorhaben zu informieren. Begleitend zur Ausstellung der Entwürfe wurden Informationsflyer an die Besucher*innen des Wochenmarktes und die Bewohnerinnen und Bewohner in den angrenzenden Straßen verteilt.

Zu den zentralen Elementen des Siegerentwurfes zählen u.a. eine deutliche Verbesserung der Aufenthaltsqualität, Maßnahmen zur Begrünung, neue Ausstattungselemente sowie eine ansprechende Beleuchtung.

Im weiteren Projektverlauf sind zusätzliche Beteiligungsformate vorgesehen. Hier haben interessierte Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich über das weitere Vorgehen zu informieren und Hinweise für die weiteren Planungen zu äußern. Über die konkreten Formate wird fortlaufend vom Quartiersmanagement in enger Kooperation mit der Stadt Duisburg informiert.

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Wir zeigen den Entwurf für den Zentrumsumbau in Marxloh (TP5) — 19.03.2025 von 10 – 13 Uhr auf dem August-Bebel-Platz

Der Zentrumsumbau und die damit verbundene Umgestaltung der Weseler Straße sowie des August-Bebel-Platzes war bereits im vergangenen Jahr ein viel diskutiertes Thema im Stadtteil. Der im letzten Winter abgeschlossene Wettbewerb brachte einen überzeugenden Siegerentwurf hervor, der von einer fach- und sachkundigen Jury als beste Gestaltungsgrundlage für das Marxloher Zentrum ausgewählt wurde.

Seit November wird dieser Entwurf im Stadtteil bekannt gemacht und mit verschiedenen Zielgruppen sowie Bürger*innen aus Marxloh an unterschiedlichen Orten besprochen. In den letzten Wochen gingen nur noch wenige Anregungen und Hinweise ein – vielleicht auch ein Zeichen dafür, dass der Entwurf in der Bevölkerung auf Zustimmung stößt.

Nichtsdestotrotz möchten wir vom Quartiersmanagement noch einen weiteren öffentlichkeitswirksamen Termin anbieten: Am 19.03.2025 werden wir von 10:00 bis 13:00 Uhr mit einem kleinen Infostand auf dem August-Bebel-Platz präsent sein – passend zur Marktzeit. Dort stellen wir einen Pavillon, Stellwände sowie das Lastenrad bereit und stehen für Fragen zum Siegerentwurf (TP5) und dem Modellvorhaben zur Verfügung.

Um Sprachbarrieren zu überwinden, werden mehrsprachige Bildungsmultiplikator*innen vor Ort sein. Besonders das Marktgeschehen ist multikulturell geprägt und viele Menschen haben bislang wenig Berührungspunkte mit dem Modellvorhaben sowie den geplanten Umbaumaßnahmen. Unser Ziel ist es, auf niedrigschwellige Weise zu informieren und den Dialog weiter zu fördern.

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Wir machen den Entwurf für den Zentrumsumbau in Marxloh (TP5) weiterhin im Stadtteil bekannt

In den vergangenen Tagen waren wir an zwei verschiedenen Orten in Marxloh unterwegs, um die vorläufigen Pläne zur Neugestaltung des Stadtteilzentrums noch stärker in die Öffentlichkeit zu tragen. Mit unseren Stellwänden und Flyern haben wir sowohl im Sophie-Scholl-Berufskolleg als auch im Petershof viele Menschen erreicht und spannende Gespräche führen können.

Am Sophie-Scholl-Berufskolleg konnten wir direkt mit Schüler*innen und Lehrkräften sprechen – also genau mit den Menschen, die den August-Bebel-Platz und die umliegenden Straßen fast täglich nutzen. Das Interesse war besonders groß, da bereits viele Informationen zu den Planungen bekannt sind. Viele erinnerten sich an die Ausstellungseröffnung der Entwürfe im vergangenen November in der Aula der Schule. Besonders gefragt waren der weitere Ablauf, die zeitliche Planung und die kommenden Beteiligungsmöglichkeiten, die im Frühjahr/Sommer von den Siegerbüros organisiert werden. Auch das Interesse einiger Lehrkräfte an den geplanten Freiraumprojekten, wie dem Friedrich-Park und dem Bewegungsparcours, hat uns sehr gefreut.

Im Petershof standen die Gespräche mit der südosteuropäischen Community im Fokus. Auch hier konnten wir einige interessierte Personen über den Umbau des Stadtteilzentrums informieren und mit unseren Flyern auf die geplanten Maßnahmen aufmerksam machen.

Nächster Termin: Am 19. März sind wir wieder vor Ort – dieses Mal auf dem August-Bebel-Platz während der Marktzeit! Dort werden wir die Siegerentwürfe erneut präsentieren und freuen uns auf den direkten Austausch mit Ihnen. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich zu informieren und aktiv mitzugestalten. Den Termin werden wir in den kommenden Wochen weiter bewerben – also merken Sie sich das Datum vor und kommen Sie vorbei!

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Weitere Bekanntmachung der beiden Siegerentwürfe (TP5 & TP6)

Die Umgestaltung der Stadtteilzentren von Marxloh und Alt-Hamborn sind zentrale Themen des Modellvorhabens „Stark im Norden“. Nach lebhaften Diskussionen, wegweisenden Entscheidungen und kreativen Entwurfsideen für die Marktplätze steht fest: Hier entsteht etwas Großes – und Sie können noch mitreden!

Neben den zentralen Plätzen, dem August-Bebel-Platz und dem Altmarkt, wurden auch die umliegenden Geschäftsstraßen in den Blick genommen. Mehr Aufenthaltsqualität, mehr Begegnungsmöglichkeiten, mehr Stadtleben! Die Siegerentwürfe der Planungswettbewerbe wurden bereits in den Stadtteilen und Stadtteilbüros präsentiert – mit viel positiver Resonanz und wertvollen Rückmeldungen aus der Bürgerschaft.

Jetzt geht es in die nächste Runde: Bevor die Pläne finalisiert werden, haben Sie erneut die Chance, Ihre Ideen, Wünsche und Bedenken einzubringen!

Die Quartiersmanagement-Teams bringen die Siegerentwürfe direkt zu Ihnen in den Stadtteil. Auf Stellwänden anschaulich präsentiert, können die Pläne vor Ort begutachtet und diskutiert werden.

📍 Marxloh

  • 13.02.2025 | 14:00–16:00 Uhr | Sophie-Scholl-Berufskolleg (für Jugendliche/junge Erwachsene)
  • 17.02.2025 | 10:00–13:00 Uhr | Petershof (für die südosteuropäische Community)
  • 19.03.2025 | 10:00–13:00 Uhr | August-Bebel-Platz (breite Öffentlichkeit)

(Fortlaufende Bekanntmachung durch Flyerverteilung im Stadtteil)

📍 Alt-Hamborn

  • 26.02.2025 | 10:00–12:00 Uhr | Askania-Hochhaus
  • 26.03.2025 | 10:00–12:00 Uhr | Jägerstraße
  • 09.04.2025 | Uhrzeit folgt | Außengelände der VHS Nord

👉 Lassen Sie sich diese Chance nicht entgehen – wir freuen uns auf den gemeinsamen Austausch!

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Das sagen die Beteiligten zum Entwurf des August-Bebel-Platzes und der Weseler Straße

Der Siegerentwurf zur Umgestaltung des August-Bebel-Platzes und der Weseler Straße ist gefunden, doch wie kommt eine Jury eigentlich zu ihrer Entscheidung? Was haben die Planer alles bedacht und in den Entwurf einfließen lassen? Diese Fragen haben wir Teilnehmern der Jury gestellt und uns auch mit dem Landschaftsarchitekten und dem Lichtplaner unterhalten. Die Videos dazu könnt ihr euch hier anschauen.

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Rückblick zur Ausstellungseröffnung zum Wettbewerb für die Umgestaltung des Marxloher Zentrums am 06.11.2024

Am 06.11. fand in der Aula des Sophie-Scholl-Berufskollegs die Ausstellungseröffnung der Entwürfe des freiraumplanerischen Wettbewerbs zur Umgestaltung des Marxloher Zentrums statt. Neben Vertretern des Amts für Stadtentwicklung und Projektentwicklung der Stadt Duisburg sowie Pressevertretern waren auch die teilnehmenden Büros sowie einige interessierte Bürger*innen unter den Anwesenden. Neben der Vorstellung der Entwürfe gab es gegen Ende der Veranstaltung noch Raum für Fragen und Zeit, um über die Ergebnisse zu diskutieren.

Im Anschluss an die Veranstaltung wanderten die Entwürfe rüber ins Marxloh Center, wo sie nun bis Anfang Dezember in den Schaufenstern der ehemaligen Bäckerei Schlüter hängen. Zusätzlich hängt der Siegerentwurf im Stadtteilbüro Marxloh, interessierte Bürger*innen sind eingeladen, während der Sprechzeiten vorbeizukommen und sich zu informieren. Für Fragen und Anmerkungen steht das Team des QM Marxloh bereit.

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1. Preis: faktorgruen Landschaftsarchitekten mit Studio DL

Die Leitidee des Entwurfs

Die Neugestaltung des August-Bebel-Platzes und der Weseler Straße zielt darauf ab, Marxloh eine neue Identität zu verleihen, indem die zentralen urbanen Räume des Stadtteils aufgewertet werden. Hierbei spielt die Berücksichtigung von ökologischen, raumqualitativen und sozialen Aspekten eine zentrale Rolle.
Die Leitidee „Marxlohs grüne Meile und Stadtbühne“ setzt auf eine Verbindung von urbaner Aufenthaltsqualität mit grünen Akzenten, um den Stadtteil sicherer, attraktiver, umweltfreundlicher und funktionaler zu gestalten.

Dabei wird die Weseler Straße als „grüne Achse“ zu einem lebendigen städtischen Raum umgestaltet, der nicht nur den notwendigen MIV-Verkehr und die Straßenbahn, sondern hauptsächlich die Fußgänger neuen Raum zum Flanieren und Verweilen gibt. Der August-Bebel-Platz wird zum neuen Mittelpunkt des Stadtteils, einem Ort der Begegnung und Erholung. Durch den stattlichen Baumbestand am Platz entsteht eine wohnzimmerartige Atmosphäre. Trotzdem bietet die offene Platzmitte Raum für größere Veranstaltungen und Märkte.

Der August-Bebel-Platz als neue "Stadtbühne"

Der August-Bebel-Platz wird als urbaner und gleichzeitig entsiegelter Platz zum zentralen Treffpunkt von Marxloh entwickelt. Die neue „Stadtbühne“ schafft eine offene, multifunktionale Fläche, die für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden kann – von Märkten über kulturelle Events bis hin zu alltäglichen Aktivitäten. Das zentrale Wasserspiel bildet das markante, einladende Hauptelement des Platzes. Erhöhte Grünbeete mit Sitzkanten aus Flachstahl rahmen die Platzfläche und bieten sowohl gestalterische Akzente als auch zusätzliche Aufenthaltsmöglichkeiten. Die Stahlkanten sind in einem lachsrötlichen Farbton gehalten – eine subtile Anspielung auf die historische Stahlindustrie in Duisburg, die den Charakter des Stadtteils prägt.

Der Pavillon im Nordosten des Platzes mit Dachbegrünung bildet ein Pendant zum bestehenden Imbiss im südlichen Teil des Platzes. Im neuen Gebäude entsteht die neue Mobil-Station mit einem kleinen Café. Die Überdachung sorgt für Schutz bei Regen und bietet einen wetterunabhängigen Aufenthaltsort.

Die Weseler Straße als "Catwalk" der Stadt

Die Weseler Straße wird als „Grüne Modemeile“ von Duisburg-Marxloh durch eine hochwertige Gestaltung gestärkt. Die Idee des „Catwalks“ spiegelt sich in der Gestaltung wider, die die Straße als repräsentative Flaniermeile mit hoher Aufenthaltsqualität und attraktiven urbanen Elementen definiert. Beidseitige Multifunktionsstreifen entlang der Gehwege dienen nicht nur der Anlieferung der angrenzenden Geschäfte und der Unterbringung von Stellplätzen, sondern sie integrieren Aufenthaltsorte für Fußgänger:innen der Einkaufsstraße.

Ergänzt werden diese Multifunktionsstreifen durch hochwertige Sitzgelegenheiten und Pflanzflächen, die den Raum für Fußgänger aufwerten. Kleine, mehrstämmige Gehölze wie Amelanchier alnifolia 'Obelisk' und Liquidambar styraciflua sorgen für die Begrünung und tragen zur Verbesserung des Mikroklimas bei, ohne den Straßenverkehr zu behindern.

Nicht zuletzt bildet der Multifunktionsstreifen das zentrale Element des neuen Entwässerungssystems in der Weseler Straße. Das anfallende Regenwasser der Gehwege wird gezielt zu einer Entwässerungsrinne geführt, wonach das Regenwasser in die großzügigen etwas vertieften Grünbeete geleitet wird. Hier kann das unbelastete Regenwasser durch eine belebte Oberbodenschicht in die Baumquartiere versickern.

Die Allee entlang der Weseler Straße wird so zur „grünen Modemeile“, die urbanes Leben und Erholung miteinander verbindet.

Die Beurteilung des Preisgerichs

Die Arbeit stellt ihr Konzept zur Aufwertung der zentralen Stadträume Marxlohs unter das Motto „Grüne Modemeile“ und „Stadtbühne“. Der Neugestaltung des August-Bebel-Platzes gelingt es, die unterschiedlichen Nutzungsansprüche von großzügiger Veranstaltungsfläche und kleinteiliger Aneignung durch Anwohner auf überzeugende Weise zu lösen.

Die große zusammenhängende innere Platzfläche wird von einem Rahmen polygonaler grüner Schollen gefasst, welche die bestehenden Baumstandorte aufnehmen oder als leicht erhöhte Pflanzfläche neu angelegt wurden. So entsteht ein durchlässiger Rahmen, der die Großzügigkeit der Platzfläche durch die von Hauskante zu Hauskante geführte Pflasterung weiterhin spüren lässt. Sitzelemente aus Stahl umgeben die Stauden- und Gräserbeete, die dem Platz eine deutlich grünere Anmutung geben. Auch kleinere Spielpunkte sind diesen Inseln sinnvoll zugeordnet, wobei das Fontänenfeld im südwestlichen Platzbereich sicher den größten Anziehungspunkt bilden wird. Dieser ist in Nachbarschaft zur Gastronomie und mit ausreichend Abstand zur Straße gut platziert. Auch die Aufwertung des bestehenden Imbisses durch ein grünes Vordach und die Schaffung eines Pendants mit Mobilstation und Café am entgegengesetzten Platzende werden positiv bewertet.

Der Entwurf bietet so kleinteilige, angenehme Aufenthaltsbereiche für Anwohner unterschiedlicher Altersgruppen, wie auch ausreichend Raum für den Markt oder Events der Brautmodenbranche. Die Bushaltestellen entlang der nordwestlichen Kante des Platzes entsprechen der verkehrlichen Leitlinie und sind funktional gut gelöst. Ein möglicher Nutzungskonflikt zwischen dem Busverkehr und der Anlieferung der angrenzenden Geschäfte ist im Weiteren zu überprüfen.

Für die Weseler Straße schlagen die Verfasser differenzierte, vorwiegend grün geprägte Multifunktionsstreifen vor. Diese wirken im Lageplan sehr geschlossen, was dem Wunsch nach guten Querungsmöglichkeiten der Weseler Straße zuwiderläuft. In der Perspektive wird jedoch deutlich, dass diese Offenheit gegeben ist und die Pflanzbeete in ausreichend großen Abständen angeordnet sind. Positiv werden auch hier die erhöhten Pflanzflächen mit Einfassung durch Bänke bewertet, die eine bessere Unterhaltung der Pflanzflächen erwarten lassen und Raum für zusätzliche Pflanzungen mit mehrstämmigen Gehölzen, wie Felsenbirne, bieten. Ein Teil der Beete wird als vertiefte Grünbeete angelegt, denen über eine Entwässerungspumpe das Regenwasser zugeführt wird. Hier stellt sich die Frage, ob diese Beete der Nutzungsintensität angemessen sind oder ob das Prinzip der Hochbeete nicht mit einer Regenwassernutzung kombiniert werden könnte. Leider bleibt der Entwurf in den Aussagen zu den übrigen Straßenräumen eher schematisch. Insbesondere zur Aufwertung der Kaiserstraßen sind weitergehende Anpassungen wünschenswert, um die positiven Effekte der Neugestaltung auch weiter in das umgebende Quartier ausstrahlen zu lassen. Der mögliche Gestaltungsspielraum ist im Weiteren abzustimmen.

Im Hinblick auf die Beleuchtung erfüllen die gewählten Systeme die Anforderungen der Wettbewerbsaufgabe. Die Darstellung der Leuchten legt Abstrahlung in den oberen Halbraum nahe, was vom Preisgericht kritisch hinterfragt wird.

Der Entwurf überzeugt mit einem guten stadträumlichen Ansatz, angemessenen gestalterischen Mitteln und differenzierten räumlichen Antworten.

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3. Preis: Studio grüngrau mit a.g Licht

Die Leitidee des Entwurfs

Der August-Bebel-Platz, als einer der wenigen öffentlichen Räume im dicht besiedelten Marxloh, soll zu einem multifunktionalen Stadtraum werden. Dieser Raum wird nicht nur den Bedürfnissen verschiedener Generationen gerecht, sondern auch als klimatisch angepasster Ort gestaltet. Der Platz bietet genug Fläche für Veranstaltungen, den Wochenmarkt und dient gleichzeitig als wichtiger Verkehrsknotenpunkt des ÖPNV.

Der Platz ist in zwei Hauptbereiche unterteilt: Ein großzügiger Bereich mit besonderem Bodenbelag, der direkt an die Weseler Straße angrenzt, bildet eine multifunktionale Fläche, die unter anderem einen Wasserspielplatz enthält. Dieser kann bei Wochenmärkten ausgeschaltet werden, um Platz für Markthütten zu schaffen. Eine lange Sitzbank lädt zum Verweilen ein und bietet einen identitätsstiftenden Treffpunkt für die Bewohner.

Der zweite Bereich des Platzes ist ein geschützter Raum mit Spielmöglichkeiten für Kinder. In der Zwischenzone befindet sich ein Jugendtreffpunkt, der Jugendlichen einen Rückzugsort bietet. Am Rand des Platzes gibt es weitere Sitzgelegenheiten, Fahrradständer sowie eine öffentliche Toilette, um den Raum vollständig auszunutzen und den Bedürfnissen der Anwohner gerecht zu werden.

In der Weseler Straße ist die Möglichkeit, neue Bäume zu pflanzen, durch bestehende Oberleitungen eingeschränkt. Daher werden hier 2 Meter breite Grünstreifen angelegt, die mit einer extensiven Staudenmischung bepflanzt werden. Diese Pflanzen sorgen für ein farbenfrohes Erscheinungsbild und tragen gleichzeitig zur Verbesserung der Luftqualität bei.

Die Beurteilung des Preisgerichs

Die Verfasser entwerfen für den August-Bebel-Platz in Duisburg Marxloh einen steinernen „Stadtteppich“ aus Pflaster, der sich an allen vier Seiten von Fassade zu Fassade erstreckt. Damit rücken sie geschickt den Platz aus seiner bisherigen Nische bis in die Weseler Straße und erreichen ein homogenes Gesamtbild. Räumlich unterteilen sie den Platz in zwei unterschiedlich große Bereiche - den eigentlich Stadtplatz mit Wasserspiel und multifunktionaler (Markt-)fläche sowie einen Spielplatz. Sie konzentrieren Nutzungsangebote im Platzinneren und formen damit aus dem bisherigen ‚Park‘- bzw. Marktplatz eine gute Stube für Marxloh.

Klima-Bäume, Baumrigolen und eine räumlich prägende Bank, die sowohl den ÖPNV als auch den Platzbereich funktional verbindet, wirken schlüssig platziert. Die neue lange Bank kann als kraftvolles Element Herz und zur Bühne des neuen Platzes werden. Allerdings fügen die Verfasser weitere Ausstattungselemente, insbesondere verschiedene Banktypen hinzu. Dies konterkariert dieses kraftvolle Bank-Element. Die Marktnutzung scheint gut möglich, auch wenn die Erschließung unklar ist. Eine Spielnische im östlichen Platzbereich bietet großzügige Angebote für mehrere Altersgruppen. Diese expliziten Angebote für Kinder und Jugendliche und die zahlreichen Angebote für Fahrrad-Parker werden von der Jury gewürdigt. Mit der Begrünung und der Anordnung von Baumrigolen reagieren die Verfasser auf die aktuellen klimatischen Anforderungen maßvoll.

Die Gestaltung der Weseler Straße mit sehr wenigen grünen Elementen steht im starken Kontrast zur Platzgestaltung. Bodenbündige Staudenbeete wechseln sich ab mit Park- bzw. Fahrradtaschen. Angebote zum Aufenthalt fehlen. Die gewählten Elemente wirken seriell und additiv in der Weseler Straße. Insbesondere die bodenbündigen Staudenbeete können hinsichtlich Pflege nicht überzeugen.

Mit den vorgeschlagenen ausschließlich direkt strahlenden Systemen und den gewählten Leuchtentypen sind die Wettbewerbsaufgaben „Ausleuchtung und Sicherheit“ klar zu erfüllen - mit Ausnahme der Kreuzungsbereiche an der Weseler Straße.

Insgesamt bietet die Arbeit mit ihrer großzügigen Zwei-Teilung des Platzes einen interessanten Ansatz zur nachhaltigen Umwandlung dieses für den Stadtteil so wichtigen Platzes. Leider kann die Gestaltung der Weseler Straße nicht im gleichen Maße überzeugen.

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Der Wettbewerb zur Umgestaltung des August-Bebel-Platzes und der Weseler Straße ist entschieden

Das Preisgericht hat am 23. Oktober 2024 über das Ergebnis des freiraumplanerischen Wettbewerbs entschieden. Insgesamt acht Wettbewerbsarbeiten zeigten verschiedene Gestaltungsideen für den August-Bebel-Platz und die Weseler Straße. Die Entwürfe werden nun vom 06. November bis Anfang Dezember am August-Bebel-Platz 20 (ehemalige Bäckerei Schlüter) ausgestellt. Zudem steht das Team des Stadtteilbüros Marxloh während der regulären Sprechzeiten in der Kaiser-Friedrich-Straße 34 für Fragen bereit. Das Stadtteilbüro freut sich auf zahlreiche Besucher*innen und den Austausch über die Entwürfe.

In die Aufgabenstellung für den Wettbewerb flossen auch zahlreiche gute Ideen aus der Bürgerschaft ein. Grundlage hierfür war die vorgeschaltete Öffentlichkeitsbeteiligung, in der Anwohner*innen und ansässige Akteur*innen ihre Kenntnisse über die örtlichen Gegebenheiten sowie Ideen und Anregungen für die Umgestaltung des August-Bebel-Platzes und der Weseler Straße einbringen konnten.

In den nächsten Monaten wird die Planung weiter konkretisiert und anschließend umgesetzt.

Die Ergebnisse des Wettbewerbs

Am 23. Oktober 2024 wählte ein Preisgericht die besten Entwürfe aus acht Wettbewerbsarbeiten. Das Preisgericht setzte sich aus externen Landschaftsarchitekt*innen, einem Lichtplaner sowie Vertreter*innen aus Verwaltung und Politik der Stadt Duisburg und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zusammen. Beraten wurde es in seiner Entscheidung durch sachverständige Berater*innen und sachkundige Bürger*innen. Zum Sieger des Wettbewerbs wurde der Entwurf des Freiburger Landschaftsarchitekturbüros faktorgruen Landschaftsarchitekten in Zusammenarbeit mit Studio DL aus Hannover erklärt. Einen zweiten Platz hat die Jury nicht vergeben. Den dritten Preis vergab die Jury an das Büro Studio grüngrau aus Düsseldorf in Zusammenarbeit mit ag Licht aus Köln. Zwei Anerkennungen gingen zudem an das Büro PLANERGRUPPE aus Essen zusammen mit INDI*LIGHT aus Brilon sowie an das Büro wbp Landschaftsarchitekten aus Bochum gemeinsam mit Dinnebier Licht aus Solingen.

Im Folgenden werden die Entwürfe der Preisträger*innern und Anerkennungen mit einem Auszug aus der Jurybeurteilung präsentiert.

Die Preisträger

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Anerkennung: PLANERGRUPPE mit INDI*LIGHT

Die Leitidee des Entwurfs

INTENTION | Die Umgestaltung des August-Bebel-Platzes und der angrenzenden Weseler Straße bietet eine große Chance für den öffentlichen Raum des Zentrums Marxlohs. Der heute zugestellt wirkende, stark fragmentierte und überwiegend als Stellplatzfläche genutzte August-Bebel-Platz wird in seiner Grundstruktur neu geordnet. Durch den vollständigen Entfall der vorhandenen PKW-Stellplätze wird er zum autofreien, grünen Stadtplatz, der den differenzierten Nutzungsansprüchen der Stadtgesellschaft wieder gerecht werden kann.

STRATEGIE | Der Entwurf gliedert den Platz grundsätzlich in zwei Teilbereiche: Der nordwestliche Bereich ist dem Öffentlichen Nahverkehr, insbesondere dem Busverkehr, vorbehalten, der südöstliche Platzbereich wird zum neuen multifunktional nutzbaren Stadtplatz mit Klimaoasen und Stadtbühne.

KLIMAOASEN UND STADTBÜHNE | Durch eine großflächige Entsiegelung des Platzes kann nicht nur den Bestandgehölzen mehr Wurzelraum zur Verfügung gestellt werden, es entstehen gleichzeitig kleine grüne Klimaoasen, die durch attraktive Spielanlässe ergänzt werden. Gesäumt werden diese mit Gräser- und Stauden bepflanzten Inseln durch Rasenfugenpflaster, das sowohl den Grünanteil auf dem Platz erhöht als auch die Marktnutzung und andere Veranstaltungen ermöglicht. Dem dreimal wöchentlich stattfindenden Markt kommt demnach eine besondere Bedeutung bei der Neugestaltung zu. So ist auf einem Großteil der Platzfläche, etwa 950m2, der Wochenmarkt uneingeschränkt weiterhin möglich. Befestigte und entsiegelte Flächen orientieren sich an der Aufstellung der einzelnen Marktstände, ohne diese in der Gestaltsprache ablesbar zu machen. Eine großzügige Fläche, die aus wassergebundener Wegedecke hergestellt wird sowie ein mit hellem Betonstein befestigter Saum, ziehen den Platz zu einem Gesamtensemble zusammen. Die Beschaffenheit der wassergebundenen Wegedecke ermöglicht neben der Marktnutzung und barrierefreien Durchwegung der Fläche auch das Pflanzen neuer Gehölze auf dem Platz.

Neben den Klimaoasen entsteht ein Wasserspiel, welches zum Abkühlen und Toben einlädt. In den Wintermonaten kann die Fläche als Eislaufbahn genutzt werden. Eine besondere Beleuchtung inszeniert den Raum zusätzlich und macht ihn zur Bühne des städtischen Lebens. Die einzelnen Wasserdüsen sind während des Wochenmarktes abgeschaltet und können überfahren und temporär überbaut werden. Der Schnellimbiss im Süden des Platzes bleibt in seiner bestehenden Form erhalten und wird der Gestaltsprache entsprechend durch eine Grüninsel ergänzt.

Durch diese klare Gliederung der Funktionen schafft der Entwurf eine offene Gestaltung, die ein sicheres Zusammenleben fördert und fortan den differenzierten Nutzungsansprüchen als multifunktionaler Stadtplatz gerecht werden kann. Es entsteht ein neuer grüner Treff- und Umstiegspunkt in Marxloh-Hamborn, der Anwohnenden, Kund*innen des Einzelhandels sowie Nutzenden des ÖPNVs gleichermaßen eine besondere Aufenthaltsqualität bietet, ohne dabei die Raumansprüche an den dreimal wöchentlich stattfindenden Markt zu vernachlässigen.

Die Beurteilung des Preisgerichs

Die Arbeit setzt sich differenziert mit der Gestaltung des urbanen Raums auseinander. So wird der August-Bebel-Platz in zwei Teilbereiche gegliedert. Während der nordwestliche Bereich den öffentlichen Nahverkehr fokussiert, bildet der südöstliche Bereich eine multifunktionale Platzfläche, die wiederum in unterschiedliche, gut proportionierte Teilräume untergliedert ist.

Die Strukturierung der Verkehrsführung für den ÖPNV in Verbindung mit den mittig zwischen den Fahrspuren gelegenen Aufenthalts- und Wartebereichen wird positiv bewertet. Die Anordnung der langgezogenen Dachkonstruktion bietet nicht nur Wetterschutz, sondern auch ein besonderes Charisma für den Ort. Die parallel verlaufende multifunktionale Platzfläche weist eine dem Raum entsprechende gut proportionierte Maßstäblichkeit auf. Der Wechsel an befestigten Flächen und nicht versiegelten Bereichen schafft eine vielfältige Zonierung. Die Teilräume schaffen mit Wasserspiel und Spielangeboten in Verbindung mit dezentral angeordneten Sitzelementen gute Aufenthaltsqualität. Negativ bewertet wird jedoch die eingeschränkte Möglichkeit zur Durchführung der Marktnutzung. Ebenfalls in Bezug auf die Marktnutzung wird die Befestigung mit wassergebundener Wegedecke negativ bewertet, da hier erheblicher Unterhaltungsaufwand erforderlich ist. Die Ausgestaltung der Fahrradstraße mit vorgegebenen Fahrstreifen verhindert eine Ausgestaltung der Platzfläche bis an die angrenzenden Fassaden und wirkt damit für die örtlichen Anforderungen überdimensioniert.

Die Gestaltung der Weseler Straße schafft wertvolle und kommunikative Räume entlang der Fassaden. Positiv bewertet wird die Anordnung von Hochbeeten in Verbindung mit einer gut abgewogenen Taktung der einzelnen Ausstattungselemente. Die Ausgestaltung der Bankelemente führt jedoch aufgrund der langen Dimensionierung zu einer eingeschränkten Querbarkeit des Straßenraums.

Mit den vorgeschlagenen ausschließlich direkt strahlenden Systemen und den gewählten Leuchtentypen sind die Wettbewerbsaufgaben „Ausleuchtung und Sicherheit“ klar zu erfüllen.

Insgesamt wird bei der Arbeit vor allem die Qualität der attraktiven und gut nutzbaren Räume gewürdigt.

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Kontakt Alt-Hamborn

Hamborner Altmarkt 8
47166 Duisburg

Öffnungszeiten:
Dienstag 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr
Mittwoch 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Donnerstag 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr

Kontakt Marxloh

Kaiser-Friedrich-Straße 34
47169 Duisburg

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Dienstag 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr
Mittwoch 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr
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