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Weitere Bekanntmachung der beiden Siegerentwürfe (TP5 & TP6)

Die Umgestaltung der Stadtteilzentren von Marxloh und Alt-Hamborn sind zentrale Themen des Modellvorhabens „Stark im Norden“. Nach lebhaften Diskussionen, wegweisenden Entscheidungen und kreativen Entwurfsideen für die Marktplätze steht fest: Hier entsteht etwas Großes – und Sie können noch mitreden!

Neben den zentralen Plätzen, dem August-Bebel-Platz und dem Altmarkt, wurden auch die umliegenden Geschäftsstraßen in den Blick genommen. Mehr Aufenthaltsqualität, mehr Begegnungsmöglichkeiten, mehr Stadtleben! Die Siegerentwürfe der Planungswettbewerbe wurden bereits in den Stadtteilen und Stadtteilbüros präsentiert – mit viel positiver Resonanz und wertvollen Rückmeldungen aus der Bürgerschaft.

Jetzt geht es in die nächste Runde: Bevor die Pläne finalisiert werden, haben Sie erneut die Chance, Ihre Ideen, Wünsche und Bedenken einzubringen!

Die Quartiersmanagement-Teams bringen die Siegerentwürfe direkt zu Ihnen in den Stadtteil. Auf Stellwänden anschaulich präsentiert, können die Pläne vor Ort begutachtet und diskutiert werden.

📍 Marxloh

  • 13.02.2025 | 14:00–16:00 Uhr | Sophie-Scholl-Berufskolleg (für Jugendliche/junge Erwachsene)
  • 17.02.2025 | 10:00–13:00 Uhr | Petershof (für die südosteuropäische Community)
  • 19.03.2025 | 10:00–13:00 Uhr | August-Bebel-Platz (breite Öffentlichkeit)

(Fortlaufende Bekanntmachung durch Flyerverteilung im Stadtteil)

📍 Alt-Hamborn

  • 26.02.2025 | 10:00–12:00 Uhr | Askania-Hochhaus
  • 26.03.2025 | 10:00–12:00 Uhr | Jägerstraße
  • 09.04.2025 | Uhrzeit folgt | Außengelände der VHS Nord

👉 Lassen Sie sich diese Chance nicht entgehen – wir freuen uns auf den gemeinsamen Austausch!

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1. Preis: Rehwaldt Landschaftsarchitekten

Die Leitidee des Entwurfs

Das Konzept löst den Eindruck eines Großparkplatzes auf und gestaltet einen multifunktionalen Stadtplatz. Das Zentrum des Marktplatzes soll frei von PKW-Stellplätzen sein und eine autofreie Freiraumachse zwischen Jägerstraße und Parallelstraße mit einer starken zentralen Platzfläche als Verbindung gestalten. Ein besonderer Platzbelag betont die Besonderheit des Ortes. Den Anschluss bis an die Fassaden schafft ein Shared Space. Hier gilt Schrittgeschwindigkeit und es bleibt genügend Raum für Baumreihen und Sitzmöglichkeiten. Mit einer Optimierung der Stellplatzanordnung können fast alle Platanen erhalten und 85 Neupflanzungen erfolgen. Als Aufenthaltsbereiche dienen Hamdächer, die Schattenbereiche bieten und durch 360° drehbare Sitzbänke und Stehtische individuell ausrichtbar sind.

An Markttagen gliedern sie sich durch ihre beweglichen Elemente in die Aufstellstruktur ein und können sogar als Marktstand und Spielelement dienen.

Eine einheitliche Möblierung folgt der Gestaltsprache der Hamdächer. Die Jägerstraße als eine der zentralen Einkaufsstraßen behält ihren bestehenden Belag. Neue Möblierung entlang der Baumreihe schaffen angenehme Verweilorte. Beidseitig nutzbare Fahrradbügel verringern die Bügelanzahl. Als Beleuchtung dient ein Spannseilsystem. An den Aufweitungen werden zusätzliche Bäume verortet und großzügige Stadtsofas angeboten. Die bestehende Allee wird geschlossen. Der Zugang und der Hof der VHS werden begrünt und als geschützter Innenhof gestaltet. Eine großzügige Terrasse zum Aufenthalt und Unterricht im Freien entsteht. Der Anbau enthält ein WC. Die Nutzungsanforderungen auf dem Marktplatz erfordern ein hohes Maß an befestigtem Platzbelag. Für weite Teile des Platzes werden die bestehenden Beläge weiterverwendet. Auch bleibt die Topografie des Platzes bestehen, und die vorhandenen Entwässerungseinrichtungen und der Unterbau der Belagsflächen können weiterverwendet werden.

Die Beurteilung des Preisgerichs

Die Arbeit zeigt eine klare Haltung in der Interpretation des Gesamtraums Markt Alt-Hamborn. Es wird ein urbaner Raum entwickelt, der deutlich von Bäumen gefasst und mit Bäumen überstellt wird. Dieser Stadtraum wird von „Wand zu Wand“ begriffen und so zu einer Einheit geformt.

So schafft der Beitrag mit gut proportionierten Aufenthaltsbereichen am Nord- und Südende des Marktplatzes angemessene Entrees in den Altmarkt von Alt-Hamborn.

Der Bestand der Parkplätze wird ganz simpel durch Auflösen einzelner Stellplätze zu einer lockeren Baumhalle, ohne das Soll der geforderten Stellplätze zu unterschreiten. Auch die verkehrliche Leitlinie wird umgesetzt.

Der zentrale Raum wird durch einen Teppich aus Natursteinpflaster deutlich aufgewertet, wenn auch das starke, kontrastreiche Muster kontrovers diskutiert wird. Die zentrale Platzorganisation konzentriert sich neben historischem Kiosk und Berns-Brunnen auf spielerisch interpretierbare, bewegliche Aufenthaltsorte unter Schattendächern, die sicherlich bei Jung und Alt Anklang finden kann. Ob die Beweglichkeit von Tischen und Bänken nachhaltig und problemlos nutzbar ist, ist die Frage, kann aber ein interessanter Attraktor sein. Diese Aufenthaltsangebote werden auch an den nördlichen und südlichen Entrees eingeführt und tragen so zur Identifikationsstiftung bei.

Die Jägerstraße wird mit einer durchgehenden Baumreihe und begleitenden, geschickt gesetzten Bänken mit urbanem Charakter aufgewertet, die Platzaufweitungen mit Bäumen und langen Bänken angemessen akzentuiert.

Auch der VHS-Garten wird zu einem urbanen aber dennoch wenig versiegelten und gut nutzbaren Raum entwickelt, geschickt geöffnet und so an den zentralen Raum angeschlossen.

Insgesamt handelt es sich um einen Beitrag, dem in hervorragender Weise die Raumaufwertung gelingt, sowohl in klimaresilienter Hinsicht, als auch im Hinblick auf die räumliche und funktionale Qualität.

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2. Preis: GREENBOX LANDSCHAFTSARCHITEKTEN Partnerschaftsgesellschaft mbB

Die Leitidee des Entwurfs

Die bestehende Oberflächengestaltung der nördlich angrenzenden Richterstraße wird im Sinne eines „Stadtteppichs“ aufgegriffen und über den gesamten Altmarkt gelegt. Das neue Verkehrssystem organisiert den Parkverkehr zukünftig in zwei Bereiche. Dabei werden die Parkflächen nicht als reine Parkplätze verstanden, sondern als Multiflächen für Veranstaltungen und die Marktnutzung. Vor den Gebäuden des Platzes werden die Flächen erweitert, um eine lebendige Erdgeschosszone zu schaffen. In der autofreien Mitte entsteht der „Stadtsalon“, ein offener und geschützter Stadtplatz mit vielfältigen Freiraumangeboten. Dieses Konzept wird auch auf die Jägerstraße übertragen, wodurch wichtige Verbindungen im Stadtgefüge entstehen. Der Stadtsalon selbst wird durch neue und bestehende Freiraumelemente geprägt. Historische Relikte werden inszeniert, und der nördliche Abschnitt des Platzes, die Hainloge, bietet mit einem Stadtsofa Raum für Begegnungen, Veranstaltungen und Marktnutzungen. Der südliche Abschnitt ist durch Grünflächen geprägt, die mit Bänken umrahmt werden und Raum für Pflanzen und Entwässerung bieten. Der Altmarkt soll so zu einem lebendigen und sicheren öffentlichen Raum werden.

An der Volkshochschule wird eine grüne Lernkulisse geschaffen, in der Veranstaltungen und Seminare im Freien stattfinden können. Eine große Rasenfläche dient als flexible Nutzungsfläche und der Toilettencontainer bleibt erhalten. In der Materialität und Ausstattung wird auf kreislaufwirtschaftliche Materialien gesetzt. Parkflächen bleiben in ihrem Bestand erhalten, während punktuell Baumscheiben und Grünflächen optimiert werden. Gemäß dem Prinzip der blauen und grünen Infrastruktur wird ein Teil der Flächen entsiegelt und in bepflanzte Tiefbeete umgewandelt, ohne die Funktion als Stadt- und Marktplatz zu beeinträchtigen.

Die Beurteilung des Preisgerichs

Die Arbeit schlägt als stadträumliche Grundstruktur einen großen zusammenhängenden Stadtraum mit zwei integrierten Teilräumen vor. 

Ein zusammenhängender Bodenbelag fasst den Marktplatz bis an die raumbegrenzenden Fassaden über die Straßenräume hinweg zusammen. In dem Layer darüber wird der Platz durch Baumkarrees in zwei Teilräume gegliedert. Dadurch gelingt eine gut proportionierte Teilung in einen zentralen Aktions- und Aufenthaltsraum und die beiden Stellplatzanlagen, die wiederum in der Marktnutzung als ein zusammenhängender Marktplatz gedacht und genutzt werden können.

Die Baumkarees knüpfen in ihrer unregelmäßigen Kleinteiligkeit an den Maßstab der Bestandsbauten an und integrieren sich – mit einer ablesbaren Eigenständigkeit – nachvollziehbar in die bestehende Stadtstruktur. 

Der innere Bereich des Platzes wirkt angenehm „aufgeräumt“ und erlaubt, durch den homogenen Belag mit einem integrierten Wasserspiel vielfältige Aneignungsmöglichkeiten. Das Wasserspiel verspricht zudem eine Verbesserung des Mikroklimas.

Nach Norden und Süden ist durch einen Belagswechsel unter dem Baumband eine Zonierung zu den beiden Teilräumen ablesbar. Hier wirkt die Aufenthaltsqualität ruhiger. Durch Sitzlandschaften, welche unterschiedlich ausgerichtet und nutzbar sind, entsteht eine hohe Nutzungsqualität über den Tagesverlauf hinweg.

Diese grundsätzlich begrüßenswerte Konzeption wird mit ähnlichen Gestaltungsansätzen auf die Jägerstraße übertragen. Das wirkt in der Gesamtheit der Stadtstruktur allerdings gestalterisch etwas überzogen und wird kontrovers diskutiert. Auch das Baumkarree im Norden an der Richterstraße kann nicht voll überzeugen. Bäume vor dem Hochhaus werden grundsätzlich durchaus begrüßt. Unangemessen erscheint der Vorschlag auch diesen Bereich auf beiden kurzen Seiten als Platz zu fassen.

Der Kleine Garten an der Volkshochschule lässt auf eine gute Benutzerorientierung schließen, bleibt aber, insbesondere im Verhältnis zum sehr begrüßten Bestandserhalt des kleinen Gebäuderiegels, in seinen funktionalen und gestalterischen Hinweisen noch etwas vage.

Kritisch gesehen wird der Umgang mit den Zonen direkt an den Gebäuden der Westseite des Marktplatzes. Sitzelemente und Mastleuchten fassen zwar den Raum und verhindern baulich „wildes Parken“, bieten aber nur bedingt gute Aufenthaltsqualitäten. Die verkehrliche Leitlinie ist umgesetzt.

Der Entwurf eröffnet in der gestellten Aufgabenstellung viele Möglichkeiten einer erfolgversprechenden weiteren Entwicklung des Altmarktes. Insgesamt verspricht der Beitrag eine sehr hohe Raum- und Nutzungsqualität und eine adressbildende stadträumliche Atmosphäre.

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3. Preis: TDB Landschaftsarchitektur

Die Leitidee des Entwurfs

Die Umgestaltung zielt darauf ab, den Marktplatz wiederzubeleben und den Anforderungen an Nachhaltigkeit und Klimaanpassung gerecht zu werden.

Herzstück der Umgestaltung wird die neue Platzmitte. Autofrei ermöglicht sie freie Sichtachsen. Pflanzinseln mit Sitzgelegenheiten verteilen sich um die Mitte mit dem Imbiss im denkmalgeschützten Pavillon und bieten attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten. Verschiedene Bodenbeläge definieren Nutzungszonen und erlauben eine barrierefreie Begehung. Durch den Wegfall von Bordsteinen wird eine durchgängige Begehbarkeit von Hauskante zu Hauskante gewährleistet. Ein Fontänenfeld für heiße Sommertage ergänzt die Nutzung. Durch den Wegfall der Stellplätze entlang der beidseitigen Nord-Süd-Zonen entstehen barrierefreie Bereiche mit komfortablen Gehwegen und Gastronomieflächen. Der Ausbau als Shared Space erhöht die Nutzbarkeit des Gesamtraums.

Die bestehende Baumstruktur wird durch klimaresiliente Baumarten ergänzt. Diese Baumplätze filtern die optische Präsenz der Stellplätze und tragen zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität bei. Regenwasser wird nachhaltig in die Grünflächen geleitet und versickert dort. Die Verkehrsführung und die Stellplatzstruktur bleiben weitgehend erhalten, allerdings wird die Anordnung der Parkflächen optimiert, um Platz für zusätzliche Pflanzinseln und Sitzgelegenheiten zu schaffen. Auch Lademöglichkeiten für E-Bikes und Elektroautos in den Randzonen sind vorgesehen. Die zentrale Platzfläche bleibt überfahrbar, was die Nutzung für besondere Veranstaltungen ermöglicht. Die angrenzende Jägerstraße, wird durch drei begrünte und mit neu gepflanzten Bäumen ausgestattete ‚Platzinseln‘ aufgewertet. Diese bieten Sitzgelegenheiten, ohne den Raum für Gastronomie oder Warenauslagen zu beeinträchtigen. Die denkmalgeschützte Altstadtvilla wird in die Neugestaltung einbezogen. Der rückwärtige Garten wird zu einem multifunktionalen Raum für die Volkshochschule umgestaltet.

Die Beurteilung des Preisgerichs

Mit dem Konzept, nicht nur die Platzmitte als einen neuen attraktiven Ort zu entwickeln, sondern auch die nördlichen und südlichen Ränder mit kleinen grünen Plätzen zu stärken, wird richtigerweise ein den gesamten Raum einnehmendes, stimmiges Gesamtbild geschaffen.

Die Baumneupflanzungen beschränken sich auf diese drei Bereiche, für die Stellplatzflächen selbst werden keine klimawirksamen Neupflanzungen vorgesehen. Vermisst wird auch ein ordnendes, den Raum stärkendes Baumpflanzungskonzept. Der dargestellte, eher diffuse Raumeindruck überzeugt nur bedingt.

Der neue „Stadtteppich“ aus Natursteinpflaster, der sowohl die Mitte als auch die Ränder wie aus einem Guss erscheinen lässt, wird begrüßt. Die Mitte selbst wird mit unterschiedlichen Intarsien gut bespielt. Der Pavillon wird zusammen mit einer Möblierung auf einen Teppich gestellt, der diesen Ort sehr gut aufwertet. Die Tische und Bänke könnten hier gut durch den Pavillonpächter gepflegt werden. Die übrigen Intarsien sind als grüne, auch als Retentionsflächen nutzbare Inseln ausgebildet. Die Ränder dieser Inseln werden an richtiger Stelle durch Bänke gefasst. Die wohltuend freie Mitte wird durch ein Fontänenfeld attraktiviert.

Die Vorschläge für die Jägerstraße sind zurückhaltend und noch eher schematisch entwickelt.

Das Umfeld der VHS kann nicht vollständig überzeugen. Das offene Entrée ohne Stellplätze verbessert zwar an dieser Stelle die Auffindbarkeit des Eingangs, die Stellplätze jedoch dafür im rückwärtigen Bereich vorzusehen, schränkt die Qualität des Gartens deutlich ein. Zumal dadurch auch die Potentiale der bestehenden Gebäude nicht genutzt werden.

Die klimatischen Verbesserungsansätze beschränken sich auf die grünen Inseln, die Flächen bleiben weitgehend versiegelt. Aus wirtschaftlicher Sicht erscheint die Realisierbarkeit innerhalb des Kostenrahmens eher fraglich. Die verkehrliche Leitlinie wird umgesetzt.

Insgesamt wird bei der Arbeit vor allem die sehr hohe Qualität der attraktiven, gut bespielbaren und nutzbaren Mitte gewürdigt.

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Anerkennung: RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Die Leitidee des Entwurfs

Der Entwurf für den Altmarkt Hamborn sieht vor, den Platz durch bestehende und neue Klimabäumen zu umrahmen. Dieser Rahmen schafft drei multifunktionale Bereiche: Zwei Parkierungsflächen im Norden und Süden sowie eine repräsentative Platzmitte mit hoher Aufenthaltsqualität, die sich zwischen historischem Berns-Brunnen und der Trinkhalle aufspannt. Grüne Schollen, die multifunktional genutzt werden, trennen sanft den Platz von den umliegenden Flächen und haben eine positive klimatische Funktion.

Die Platzmitte mit dem Brunnen, ergänzt durch Wasserspiele, dient als Kühloase und Veranstaltungsfläche. Die umgebenden Bereiche, darunter die Jägerstraße, werden behutsam begrünt und entsiegelt, um Klimaanpassung und Aufenthaltsqualität zu fördern.

Ein Klimagarten im Norden und eine grüne Mitte im VHS-Hof bieten weitere Erholungsflächen. Der Altmarkt bleibt als Handelsplatz erhalten, die flexible Gestaltung erlaubt die Nutzung für Märkte und Veranstaltungen. Die Verkehrsführung ist anpassbar, auch hinsichtlich der Anzahl an Stellplätzen Der „Grüne“ Boulevard ist eine Verbreiterung des Rahmens, der als Fußgängerachse, Marktfläche oder Parkierungsfläche genutzt werden kann. Klimaanpassung erfolgt durch Entsiegelung, bessere Bedingungen für Bäume und neue Pflanzungen, was das Mikroklima und Starkregenmanagement verbessert.

Die Umsetzung erfolgt in Phasen, wobei der zentrale Marktbereich und das VHS-Areal Vorrang haben.

Das Konzept kombiniert Klimaanpassung mit hoher Aufenthaltsqualität und Multifunktionalität für einen nachhaltigen öffentlichen Raum.

Die Beurteilung des Preisgerichs

Der Entwurf – „Eine neue Grüne Mitte für alle“ – leistet einen wertvollen, durchaus kontrovers diskutierten Beitrag zur Umgestaltung des Altmarkts in Hamborn. Der Entwurf stärkt die baumbestandenen Ränder der Markt- und Parkplatzfläche und schafft einen transparenten und durchlässigen Raum. Die prägende Nutzung als Marktplatz bleibt erhalten. Die vorhandenen Bäume werden durch zahlreiche Neupflanzungen ergänzt, wodurch ein dichter grüner Rahmen entsteht. Zusätzlich schlägt der Entwurf weitere Baumpflanzungen entlang der östlichen und westlichen Gehwege vor. Diese „zweite Reihe“ schafft einen qualitativen Aufenthaltsraum, der an heißen Sommertagen zusätzliche Verschattung bietet.

Als kritisch diskutierte Besonderheit führt der Entwurf einen grünen Boulevard auf der westlichen Seite ein. Dieser Boulevard schafft eine neue, hochwertige Bewegungs- und Aufenthaltsfläche und stärkt die Nord-Süd-Verbindung abseits der durch kommerzielle Nutzung geprägten Gehwege entlang der Geschäfte. Durch die Realisierung dieser zusätzlichen Freifläche entfallen jedoch zu viele Parkplätze, wodurch der Entwurf perspektivisch die geforderte Anzahl an Stellplätzen unterschreitet.

Die neue Mitte erhält eine Platzintarsie als besonderen, richtungslosen Belag und erfüllt somit die in der Auslobung geforderten Budgetvorgaben. Die hochwertigen Bestandsoberflächen in der Jägerstraße und den Parkflächen werden konsequenterweise erhalten. Die Dimensionierung und Positionierung der Grün- und Spielinseln werden kontrovers diskutiert. Hervorzuheben ist das breite Angebot an Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten auf dem Platz. Das Kernareal bildet eine angemessene Lösung für die Zukunft, die sich ambitioniert weiterentwickeln ließe.

Die Jägerstraße erhält ein ansprechendes Band aus Bäumen und Aufenthaltsbereichen mit zusätzlichen Bänken. An strategisch günstigen Stellen werden drei räumlich angemessen dimensionierte Plätze geschaffen. Eine weitere Ausgestaltung dieser Plätze wäre im Hinblick auf den Maßstab wünschenswert.

Die Größe der „Klimagärten“ nördlich der Richterstraße wird kritisch hinterfragt, dennoch verbessern sie die Retentions- und mikroklimatischen Bedingungen. Vermisst werden hier Aussagen zur Aufenthaltsqualität. An der Volkshochschule (VHS) wird folgerichtig ein neuer Eingang entlang der Parallelstraße vorgeschlagen. Im hinteren Bereich der VHS entsteht eine neue Grüne Mitte mit Retentions- und Aufenthaltsinseln. Die Parkplätze im hinteren Bereich mindern die Qualität des Freiraums.

Aus verkehrlicher Perspektive lässt sich die Umsetzung des grünen Boulevards als solcher nicht mit der verkehrlichen Leitlinie kombinieren. Die Nutzung des grünen Boulevards für Fußgänger*innen setzt eine Änderung der Erschließung der Parkplätze voraus. Die gleichzeitige Ein- und Ausfahrt lässt durch das hohe Verkehrsaufkommen Rückstau erwarten und erfordere eine Verbreiterung der heutigen Einfahrten. Entsprechend müssten die Parkplatzflächen umgebaut werden, wofür keine finanziellen Mittel zur Verfügung stehen.

Insgesamt bietet der Entwurf einen gelungenen Ansatz mit einer unaufgeregten, aber dem Ort angemessenen Gestaltung.

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Anerkennung: arbos Freiraumplanung GmbH

Die Leitidee des Entwurfs

Das Entwurfskonzept sieht vor die Mitte des Marktplatzes als „Neues Herzstück“ erlebbar zu machen. Dies gelingt durch die Befreiung der zentralen Platzfläche von Stellplätzen und dem neu aufgefüllten Baumkranz, der dem Platz einen räumlichen Abschluss verleiht. Durch eine neue Bepflasterung soll die Platzfläche hervorgehoben werden. Diese bildet auch einen eigenen Raum für die Parkplätze, die sich innenliegend befinden. Im gesamten Entwurf werden Betonsteinpflaster und drain- und verdunstungsfähiger Recyclingbeton verwendet. Der Pavillon und die Brunnenskulptur bilden mit einem neu installierten Wasserspiel ein Ensemble. Durch die Freistellung der Blickachse zur Villa wird diese Teil des Platzes. Der Pavillon wird mit neuem Außenmobiliar versehen. Inszeniert wird der Platz durch einen Kronleuchter, der über dem Platz schwebend die Mitte definiert. Durch die neuen Bäume müssen von 130 Marktständen lediglich 8 entfallen. Mit der Fassung der Parkplätze innerhalb der Baumkränze, wird ein großer Teil des Platzraums von den Autos zurückgewonnen.

Die Erschließungsstraßen wird verschmälert und die Gehwege vor den Ladenzeilen werden verbreitert. Dadurch können Grünflächen, aber auch Raum für Außengastronomie und Verkaufsflächen entstehen. In der Jägerstraße wird auf Entsiegelung gesetzt. Die Baumreihen im Bestand werden aufgefüllt, in Pflanzflächen gesetzt und Fahrradständer integriert.

Im Bereich der Kreuzungen werden die Pflanzflächen zu Piazzen, in denen sich Spielflächen wiederfinden.

Ein kleiner Platz mit Grüninsel bildet den östlichen Auftakt ins Zentrum, sowie das Entree der VHS. Die VHS, öffnet sich zur Parallelstraße und wird Teil des Grünzugs. Der Innenhof erhält Grüninseln. In diesen befinden sich unterschiedliche Spielmöglichkeiten.

Stellplätze für Fahrräder und Autos werden ausreichend zur Verfügung gestellt. Eine öffentliche Toilette steht zur Verfügung.

Die Beurteilung des Preisgerichs

Die Arbeit fällt besonders durch zwei deutlich betonte, streng orthogonale Baumreihen im Zentrum des Wettbewerbsgebietes auf. Sie „umkränzen“ geradezu die beiden großen Parkplätze des Altmarktes und stellen damit ein stadtgestalterisch starkes Zeichen dar. Die geschlossenen Baumkarrees werden durch ergänzende Pflanzungen im Baumbestand erreicht. Die bisher sehr lückenhaften Platanenreihen um die Parkplätze werden insbesondere an den Kopfseiten systematisch geschlossen. Bei guter Entwicklung des Bestandes und gleichzeitig optimal verlaufender Entwicklung der Neupflanzung könnte mittelfristig ein homogenes Bild zweier den Stadtraum prägender Baumkarrees entstehen.

Das eigentliche „Herz“, der zentrale Platz des Altmarktes, bleibt weitgehend steinern und ohne weitere besondere Begrünung. Die Anreicherung mit Grün findet allein durch Neupflanzung von Hochstämmen (Platanen), jeweils an den schmalen Seiten der Baumkarrees statt. Der Platz zeigt damit gleichzeitig eine große Offenheit in Ost-West-Richtung zur Jägerstraße. Die Qualität des zentralen Platzes ergibt sich einerseits aus den aufgewerteten Bestandselementen wie Pavillon und Brunnen und andererseits aus einem neuen, bodengleichen Wasserspiel. Dessen Mehrwert für das Mikroklima und die Funktion als Kinderspiel ist besonders anzuerkennen.  Quer zur Hauptlaufrichtung des Marktes stehen neue Bankelemente, die den Platz fassen und gute Aufenthaltsbedingungen schaffen. Als Besonderheit des Entwurfes ist das große, scheinbar über dem Platz schwebende kreisrunde Lichtspiel hervorzuheben. Ähnliche Lichtelemente finden sich auch in kleinerer Ausführung mehrfach im Verlauf der Jägerstraße, ein interessanter Vorschlag für das im Nachgang des Wettbewerbsverfahrens noch zu erarbeitende Gesamtbeleuchtungskonzept.

Die Jägerstraße erhält mit umfangreichen Baumpflanzungen und Pflanzbeeten starke grüne Akzente. Dabei können die umfangreichen Beetanlagen insbesondere vor der nördlichen Häuserzeile für Anwohnende und Geschäftskunden funktional eher störend wirken.

Der Umgang mit dem VHS-Hof schafft durch Baumpflanzungen und Beete zwar mehr Grünsubstanz; die Platzierung neuer Stellplätze im hinteren Bereich schmälert allerdings die Aufenthaltsqualität des ansonsten grünen Innenhofs.

In der Arbeit finden sich keine expliziten Aussagen zum Umgang mit den veränderten klimatischen Verhältnissen. Allerdings sprechen die umfangreichen neuen Baumpflanzungen in der Jägerstraße und die Ergänzungen auf den Parkplätzen implizit deutlich für die Absicht der Planverfasser*innen, das Stadtklima in Alt-Hamborn zu verbessern.

Bezüglich der Wirtschaftlichkeit liegt die Arbeit im Rahmen.

Der Entwurf bietet mit seinen raumbildenden Baumpflanzungen um die großen Stellplatzflächen einen interessanten Vorschlag für eine klimaangepasste Entwicklung des Altmarktes Alt-Hamborn, kann aber mit seinen funktionalen und gestalterischen Vorschlägen für die zentrale Platzfläche nicht vollständig überzeugen.

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Kontakt Alt-Hamborn

Hamborner Altmarkt 8
47166 Duisburg

+49 203 31774411
alt-hamborn@du-starkimnorden.de

Öffnungszeiten:
Dienstag 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr
Mittwoch 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Donnerstag 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr

Kontakt Marxloh

Kaiser-Friedrich-Straße 34
47169 Duisburg

+49 203 45655777
marxloh@du-starkimnorden.de

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Dienstag 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr
Mittwoch 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Donnerstag 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr

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